Standortgemeinschaften initiieren

Beschreibung

Eine Standortgemeinschaft ist der Zusammenschluss von Unternehmen und Flächeneigentümern eines Gewerbegebietes. Dieser kann z.B. als Verein organisiert sein. Auch die Standortkommune, Wirtschaftsvereine und andere ideelle Partner können daran beteiligt sein. Standortgemeinschaften sind ganz überwiegend freiwillige Zusammenschlüsse. Eine Sonderform bilden „Business Improvement Districts“ (BIDs), die in Deutschland in einzelnen Bundesländern vor allem in innerstädtischen Einzelhandelslagen aber auch bürogeprägten Gewerbegebieten unter bestimmten Voraussetzungen etabliert werden können. Hier kann eine Mitgliedschaft für Eigentümer verbindlich werden.

Innovation / Wirkung

Mittlerweile zeigen zahlreiche Beispiele, wie Unternehmen und Immobilieneigentümer in Gewerbegebieten zusammenarbeiten, um die Qualitäten „ihres“ Gewerbegebiets zu verbessern. Die Ansatzpunkte sind dabei sehr vielfältig und greifen konkrete Probleme und Kooperationsmöglichkeiten vor Ort auf. Dies geht beispielsweise von besserer Verkehrslenkung durch ein einheitliches Leitsystem über gemeinsamen Einkauf von Materialien bis hin zu ambitionierten Projekten, etwa dem zwischenbetrieblichen Vernetzen von Energieströmen.

Hemmnisse / Erfolgsfaktoren

Die Arbeit von Standortgemeinschaften lebt vom ehrenamtlichen Engagement ihrer Mitglieder. Parallel zum Tagesgeschäft sind die Koordinationsaufgaben einer Standortgemeinschaft für die engagierten Unternehmerinnen und Unternehmer und ihre Mitarbeiterschaften jedoch kaum zu leisten. Daher hat es sich bewährt, einen „Kümmerer“ für das Netzwerkmanagement zu benennen. Dabei kann eine solche Koordination bzw. Geschäftsführung einer Standortgemeinschaft auch an einen externen Dienstleister und/oder als Aufgabe der Standortgemeinde ausgelagert sein. Standortgemeinschaften sind daher eng verknüpft mit Fragen des Gewerbegebietsmanagements.

 

Autor: DZS

Weiterführende Literatur: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (2018): Nachhaltige Weiterentwicklung von Gewerbegebieten. Gebietsmanagement und Netzwerke, ExWoSt-Informationen 49/3, Bonn. Hollbach-Grömig, B., Zwicker-Schwarm, D. (2014): Unternehmensstandorte zukunftsfähig entwickeln. Flächenpotenziale gewinnen – nachhaltig bauen – Synergien nutzen. Unternehmenshandbuch im Auftrag der Stadt Karlsruhe.

Beispiele

Verein Arealentwicklung St.Gallen West-Gossau Ost (ASGO)

Zu den Zielen des Vereins gehört es, die Standortattraktivität zu steigern und ein Imageprofil für das Gebiet zu schaffen, aber auch die gemeinsame Bearbeitung von Querschnittsthemen wie Arealentwicklung, Standortmarketing, Mobilität, Energieversorgung an die Hand zu nehmen.

Autor: DZS