Räumliches Umfeld für Wissensaustausch schaffen

Beschreibung

Aus der Innovationsforschung ist bekannt, dass räumliche Nähe zwischen Unternehmen und ihren Beschäftigten einen wichtigen Faktor für den Austausch von Wissen und die Unterstützung von Innovationsprozessen darstellen kann. Sie ist jedoch für sich genommen noch kein Garant für Wissensaustausch und Innovation. Denn diese setzt auch eine kognitive und soziale Nähe voraus – so etwa eine „gemeinsame Sprache“ und Vertrauen etc. In Untersuchungen zu erfolgreichen Wissensquartieren wurden vier Aspekte herausgearbeitet, wie die Synergien des Nebeneinanders von Unternehmen und auch Forschungseinrichtungen gehoben werden können (vgl. van Winden/Carvalho 2015):

Innovation / Wirkung

Raumkonzepte, die Zusammenarbeit fördern: Beispielsweise durch die Schaffung eines Umfeldes mit der richtigen Balance aus Offenheit und Privatheit, mit offenen Plätzen, Treffpunkten usw., das zur Interaktion einlädt.

Kontrolle des Nutzungsmixes: Etwa durch die Auswahl an Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die durch eine gewisse Homogenität eine kognitive Nähe und damit Voraussetzungen für die Zusammenarbeit schaffen.

Geteilte Einrichtungen: Spezialisierte Infrastrukturen und Einrichtungen (z.B. Labore) stellen zum einen Kostenvorteile für Unternehmen dar, sie können auch zum Ort für (zufällige Begegnungen) und Austausch von Wissen und Erfahrungen beitragen.

Entstehen von „Communities“ und Netzwerken: Diese können dazu beitragen, Menschen ein Zugehörigkeitsgefühl zu geben und das Zusammentreffen zu fördern. Etwa durch fachliche Veranstaltungen oder Freizeitangebote vor Ort.

Hemmnisse / Erfolgsfaktoren

Insbesondere das «Community Building» bzw. die Vernetzung erfordert ein aktives Management der entsprechenden Gewerbegebiete bzw. Unternehmensstandorte.

 

Autor: DZS

Weiterführende Literatur: Willem, van W. und L. Carvalho (2015): Synergy management at knowledge locations, in: J. T. Miao, P. Benneworth und N. A. Phelps: Making 21st Century Knowledge Complexes, London/New York, S. 62-81.

Beispiele

Eine räumliche und inhaltliche Plattform bieten

Das Konzept des Campus V zielt darauf ab, Unternehmen, Freelancern, Startups und Institutionen eine räumliche und inhaltliche Plattform zu bieten und Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kreativwirtschaft miteinander zu vernetzen. Grundlage dafür ist ein gemeinsames Entwicklungskonzept von Stadt, Hochschule und privatem Investor.

Autor: DZS