Interkommunalen Gewerbeflächendialog initiieren
Beschreibung
Ein interkommunaler Gewerbeflächendialog ist der strukturierte Austausch zwischen Kommunen eines Teilraums über den Bestand und Entwicklungsperspektiven der Gewerbeflächen in ihrer Region.
Innovation / Wirkung
In allen Ländern der Bodenseeregion haben die Kommunen eine zentrale Rolle bei der Planung, Entwicklung und Vermarktung von Gewerbegebieten inne. Sie schaffen – in Abstimmung mit der jeweiligen übergeordneten Planungsebene – die planerischen Voraussetzungen, sind in der Regel Eigentümer oder (Zwischen-)Erwerber der entsprechenden Flächen und verstehen die Vermarktung der Gewerbegrundstücke (Verkauf, Vergabe in Erbpacht bzw. im Baurecht) als wichtiger Baustein der Bestandspflege bzw. Wirtschaftsförderung.
Hemmnisse / Erfolgsfaktoren
Es gibt jedoch eine Vielzahl an Gründen, weshalb diese Aktivitäten nicht unverbunden parallel stattfinden sollten, sondern eine Zusammenarbeit zwischen Kommunen bei der Gewerbeflächenentwicklung sinnvoll ist. Kommunen können auf verschiedene Art und Weise und in unterschiedlicher Intensität bzw. Verbindlichkeit bei der Planung, Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen zusammenarbeiten. Der Gewerbeflächendialog steht dabei am Anfang möglicher Instrumente der interkommunalen Zusammenarbeit. Dabei geht es um den Austausch von Informationen, die Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses zur Flächenentwicklung, der Abstimmung von Maßnahmen sowie das Ausloten von Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Autor: DZS
Weiterführende Literatur: ISI (Institut für Stadt und Immobilie), IfSR (Institut für Stadt- und Regionalentwicklung), Baader Konzept GmbH (2016): Gewerbeflächenentwicklung in Baden-Württemberg. Optionen für eine sparsame Ausweisung und flächeneffiziente Nutzung von Gewerbeflächen. Studie im Auftrag des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur, Nürtingen.
Beispiele
Räumliches Entwicklungsleitbild erarbeiten
Angesichts der stetig wachsenden Nutzungs- und Raumansprüche wurde 2004 das Projekt „Vision Rheintal“ initiiert. Die, durch die Landesregierung initiierte, Kooperation hat das Ziel die raumplanerischen Herausforderungen gemeinsam und gemeindeübergreifend anzugehen und ein räumliches Entwicklungsleitbild zu erarbeiten („Leitbild Vision Rheintal 2006“).