Gewerbegebiete und Gebäude klimaresilient gestalten
Beschreibung
Der im Februar 2022 erschienene IPCC Bericht beschäftigt sich intensiv mit den Auswirkungen des Klimawandels für den Menschen und seine Siedlungen. Die Auswirkungen der Erderhitzung sind bereits heute zu spüren und werden sich, auch bei verstärktem Gegensteuern, deutlich intensivieren. Zukunftsfähige Gebiete und Gebäude müssen gegenüber diesen durch die Klimaveränderungen bedingten Wetterextremen resilient sein. Ereignisse wie extreme Hitze, Dürre, Stürme, Starkregen, Hagel, erhöhte Schneelasten und Kälte werden sich in bisher nicht dagewesenem Maße auf unsere Infrastrukturen auswirken.
Innovation / Wirkung
Gebiete und Gebäude müssen so gestaltet sein, dass sie durch die veränderten Bedingungen keinen Schaden nehmen und die Nutzbarkeit und Lebensqualität erhalten bzw. ggü. dem aktuellen Standard erhöhen:
Klimaschutzfunktionen wie Dämmung (Gründach), Kühlung durch Verdunstung und Verschattung (Begrünung), natürliche Klimatisierung, Vermeiden von Hitze-Insel-Effekten durch geringe Versiegelung und starke Durchgrünung, Wasserspeicherkapazität zum Erhalt der vorhandenen Vegetation, sturmsichere Gebäude, Verhindern von ungünstigen Windeffekten durch Gebäudestellung und eine Auslegung für höhere Wind- und Schneelasten müssen bei der Planung resilienter Gebiete beachtet werden. Hierfür müssen frühzeitig entsprechende FachexpertInnen in die Planungen einbezogen werden.
Zukunftsfähige Gebiete müssen desweiteren auch ihr Potenzial entfalten, die Kommune im Umgang mit diesen Ereignissen zu unterstützen: die Wasserspeicherkapazität der Grünräume und des gebauten Raums (Dächer, Zisternen) zur Entlastung des Kanalsystems, der natürlichen Fließgewässer und zur Sicherung gegen Dürre, die Versickerungsfähigkeit (Rigolen, Mulden) zum Schutz von Grundwasser und natürlichem Wasserkreislauf und auch die Unterstützung bei der Absicherung der Energieversorgung durch die Nutzung der großen Flächen zur Energieerzeugung und -Speicherung im Gewerbebau sind hierbei beispielhaft.
Hemmnisse / Erfolgsfaktoren
Auch bezüglich der Klimaresilienz sollten im besten Fall regionweit abgestimmte und verbindliche Auflagen für die Gestaltung von neuen Gebieten und Gebäuden definiert werden (Klimaregion Bodensee). Die Einbindung wissenschaftlicher Ergebnisse und eine Beteiligung von ExpertInnen ist hierfür in Zukunft unabdingbar.
Autor: NC
Weiterführende Links:
IPCC Bericht: Climate Change 2022: Impacts, Adaptation and Vulnerability
(https://www.ipcc.ch/report/sixth-assessment-report-working-group-ii/)
GHSL – Global Human Settlement Layer: Freizugängliche Daten und Werkzeuge zur menschlichen Präsenz auf unserem Planeten
(https://ghsl.jrc.ec.europa.eu)
Beispiele
Begrünte Dächer und Fassaden, viel Tageslicht und Temperierung durch grüne Wände im Innenraum
Der Park 20|20 überzeugt mit begrünten Dächern und Fassaden. Im Innenraum wird eine hohe Aufenthaltsqualität durch viel Tageslicht und Temperierung durch grüne Wände erzeugt.
Regionales Holz als CO2 Senke
Bei der Baustoffauswahl wurde auf den regionalen und nachwachsenden Baustoff Holz gesetzt.Die Emissionen für die Bearbeitung von Holz sind überschaubar. Die kurzen Transportwege senken zudem die Emissionen während des Transports.
Gleichzeitig haben die Bäume während ihrer Lebensspannte CO2 aus der Luft gebunden. Mit dem Einbau des Holzes wird dieses CO2 im Gebäude eingelagert und nicht durch natürliche Zersetzungsprozesse wieder an die Luft abgegeben. Es wurde darauf geachtet, dass das Holz aus regionaler und nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Autorin: NP
Baustoff Holz als CO2 Senke und ein betriebliches Umweltmanagementsystem
Durch die große Menge Holz, die im Gebäude verbaut wurden wird viel CO2 im Gebäude gebunden.
Unter dem Leitbild „Die beste Energie, ist die nicht verbrauchte“ optimiert das betriebliches Umweltmanagementsystem stätig diverse Aspekte des Standorts.
Autorin: NP
Begrüntes Flachdach der Manufaktur
Das 1.500 qm große Flachdach des Manufaktur-Neubaus ist komplett begrünt und bietet so Pflanzen, Insekten und Vögeln Lebensraum. Zusätzlich wirkt es als Wärmedämmung im Winter und Hitzeschutz im Sommer.
Autorin: NP
Holz und Holzwerkstoffe als CO2 Senke
Durch die große Menge Holz, die im Gebäude verbaut wurden, als Massivholz und als Holzprodukte, werden große Mengen CO2 im Gebäude gebunden.
Autorin: NP
Baustoff Holz als CO2 Senke
Bei der Baustoffauswahl wurde auf den regionalen und nachwachsenden Baustoff Holz (Tragstruktur und Innenraumauskleidung) gesetzt.Die Emissionen für die Bearbeitung von Holz sind überschaubar. Die kurzen Transportwege senken zudem die Emissionen des Transports.
Gleichzeitig haben die Bäume während ihrer Lebensspannte CO2 aus der Luft gebunden. Mit dem Einbau des Holzes wird dieses CO2 im Gebäude eingelagert und nicht durch natürliche Zersetzungsprozesse wieder an die Luft abgegeben. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Autorin: NP
Gebäudeausrichtung nach Mikroklimatischen-Gesichtspunkten
Die Ausrichtung der Längsseiten in Nord-Süd-Richtung folgt mikroklimatischen Gesichtspunkten und vermeidet ungewollte solare Wärmegewinne. Großzügige Raumhöhen, das Atrium und das Lichtband in der nördlichen Dachseite optimieren den Tageslichteinfall.
Autorin: NP
Feststehenden Sonnenschutz
Ein fester, vorgelagerter Sonnenschutz auf der Südseite verringert solare Einträge und blendendes Sonnenlicht.