Gestaltungsrichtlinien festlegen / Gebiet zertifizieren

Beschreibung

Um eine zukunftsweisende Entwicklung zu befördern, können kommunale Gestaltungsrichtlinien und Nachhaltigkeitsstandards festgelegt, Ressourcen- bzw. Nachhaltigkeitskonzepte erstellt und diese in Planungsprozesse, je nach rechtlicher Situation, integriert werden. Kommunen haben die Möglichkeit, den nachhaltigen Bau oder Umbau von Gewerbegebieten über Gestaltungsrichtlinien, in denen beispielsweise Ökobilanzen, Stoffkreisläufe oder der Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Regenwasser vorgegeben werden, im Rahmen von Wettbewerbs-Ausschreibungen (Städtebau) und Konzept-Bewerbungen zu steuern.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Gebiete und Gebäude zertifizieren zu lassen oder zertifizierte Baumaterialien zu verwenden. Eine Zertifizierung (z.B. Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, DGNB) schafft Transparenz und ermöglicht die Bewertung des Erfolgs von nachhaltigem Bauen. Im Rahmen von bereits zertifizierten Gebieten und Unternehmensstandorten finden sich gute Beispiele für bereits realisierbare und auch finanziell darstellbare Lösungen. Modellquartiere und Modellprojekte konnten so geschaffen werden, die über die weitere Betreuung und das Monitoring von z.B. Baukostenentwicklung, Energie- und Ressourcen-Einsparwerten, Mitarbeiterzufriedenheit, Mietpreisentwicklung, etc. Aufschluss über positive Effekte geben können.

Zu empfehlen ist eine enge Zusammenarbeit von Kommunen, BauherrInnen, ArchitektInnen, LandschaftsarchitektInnen, etc. von Planungsbeginn an, mit dem Ziel der Entwicklung, Förderung und Umsetzung von Konzepten zum Ressourcenschutz beim Bau und Umbau von Unternehmensstandorten, der Förderung und Nutzung gesunder, nachwachsender, sortenrein wieder- und weiterverwendbarer Materialien und Bauteile. Solche kooperativ erarbeiteten innovativen Lösungen übernehmen eine Vorbildfunktion für andere Kommunen und Länder.

Innovation / Wirkung

Gestaltungsrichtlinien und Zertifizierungen können als wichtige Grundlage für die zukunftsfähige Gestaltung eines Gewerbegebiets dienen, da die zentralen Aspekte der Nachhaltigkeit genau untersucht und bewertet werden. Eine Zertifizierung macht den Qualitätsstandard bezüglich der unterschiedlichen Aspekte nachvollziehbar und kontrollierbar.

Die Kommune kann über solche Qualitätsstandards Unternehmen, deren Firmenphilosophie zu den Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit passt, für die Ansiedlung begeistern. Auch die Gewinnung von Mitarbeitenden, die eine solche Philosophie befürworten, wird über eine entsprechende Gestaltung von Gebieten und Unternehmensstandorten unterstützt.

Die Kommune als solche profitiert von der Ansiedlung nachhaltiger Firmen, da hier natürliche Ressourcen geschützt, Emissionen vermieden, alternative Mobilitätskonzepte unterstützt und hochwertige, gesunde Arbeitsplätze geschaffen werden.

Hemmnisse / Erfolgsfaktoren

Ein möglicher höherer finanzieller und zeitlicher Aufwand, eine intensive Betreuung in Planung und Bau, die Auswahl der passenden, gewünschten Unternehmen, die gemeinsame Gestaltung (Adressbildung) und die Förderung von Kooperationen erfordern personelle und finanzielle Ressourcen. Die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Vorteile durch die nachhaltige Gestaltung sollten diesen zusätzlichen Aufwand allerdings rechtfertigen und kompensieren. Sehr sinnvoll ist es, wenn potenzielle BauherrInnen noch vor dem Beginn einer Planung Beratungsangebote zum nachhaltigen und ressourcenschonenden Bauen angeboten werden, die diese über die Möglichkeiten und Vorteile z.B. einer Zertifizierung oder auch über finanzielle o. fiskalische Steuerungsangebote informieren.

Autorin: NC

Beispiele

Gemeinsames Gestaltungskonzept

Die naturnahe Begrünung großer Teile des Betriebsgebiets ist ein zentraler Fokus der neuen Impulszone. Zudem folgt die Gestaltung der einzelnen Gebäude einem gemeinsamen Gestaltungskonzept.

Autorin: NP

„Cradel to Cradel“ als Leitbild

Das Prinzip von „Cradle to Cradle“ galt bei der Planung des gesamten Gebiet als Leitbild.