Energieeffizienz steigern

Beschreibung

Gewerbegebiete sind mit ihren großen Gebäudekomplexen und häufig energieintensiven Prozessen abhängig von einer zuverlässigen Verfügbarkeit großer Mengen Energie. Die aktuell massiv gestiegenen Energiekosten, die Erkenntnis der Verletzlichkeit der heimischen Wirtschaft durch ihre Abhängigkeit von Energieimporten und die immer deutlicher werdenden Konsequenzen der Erderhitzung verstärken die Motivation sowohl auf individueller als auch auf politischer Ebene, die Aspekte Energiesparen und Energieeffizienz stärker in den Blick zu nehmen.

Innovation / Wirkung

Zur Steigerung der Effizienz bei der Energienutzung sollte sowohl bei der Betrachtung von Bestandsgebieten als auch von Neubaugebieten, sowohl bei der Umgestaltung bestehender Unternehmensstandorte als auch bei einer individuellen Neuplanung ein verstärktes Augenmerk auf eine energieeffiziente Infrastruktur gerichtet werden. Die größten finanziellen Effekte werden sicherlich dadurch erzielt, dass Energie erst gar nicht zum Einsatz kommen muss.

Im Gebäude selbst kann das beispielsweise über eine hochgedämmte Gebäudehülle, gut isolierende Fenster, eine effiziente Heizung und Klimatisierung (Kühlung) und über die Nutzung von vor Ort erzeugter Energie erfolgen (beispielsweise über Photovoltaik). Zur Steigerung der Energieeffizienz der innerbetrieblichen Prozesse empfiehlt sich die genaue Analyse der unterschiedlichen Prozesse, z.B. mit Unterstützung einer EffizienzberaterIn. Hier wird der Fokus auf die Reduktion der Verbräuche, auf die Nutzung von Abwärme aus Produktionsprozessen oder eine effiziente Umgestaltung von Logistik und Mobilität gelegt. Technische Lösungen für eine effiziente und optimierte Nutzung von Energie können und sollen hier zum Einsatz kommen.

Auch bietet es sich an, dass die unterschiedlichen Unternehmen im Gebiet zur Steigerung der Energieeffizienz kooperieren. Hierfür sollen die unterschiedlichen Prozesse bezüglich der Energienutzung in den verschiedenen Unternehmen sichtbar gemacht werden. Beispielsweise kann so die Abwärme eines Unternehmens für benachbarte Unternehmen oder die Kommune nutzbar gemacht werden oder überschüssig erzeugte Energie direkt im Gebiet verteilt werden.

Des Weiteren lässt sich die Energieeffizienz steigern, indem Energieinfrastrukturen gemeinsam errichtet, betrieben und genutzt werden. Gerade bei neu geplanten Gebieten gibt es vielfältige Möglichkeiten über Energienetze, großflächig angelegte Energieerzeugung und Verteilung und / oder Speicherung Energie effizienter zu nutzen und Kosten zu senken. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht bieten diese vielfältigen Möglichkeiten häufig einen direkten Nutzen durch finanzielle Vorteile und geringere Abhängigkeiten von den Energiemärkten.

Hemmnisse / Erfolgsfaktoren

Für eine erfolgreiche Steigerung der Energieeffizienz sollte das Themenfeld „Energie“ ganz zu Beginn von Planungsprozessen im interdisziplinären und integralen Team als zentrales Element mit aufgenommen und diskutiert werden. Gemeinsame Ziele sollten formuliert, ExpertInnen zur Beratung hinzugezogen und ein (gebietsweites) Energiekonzept erstellt werden. In manchen Fällen empfiehlt es sich, den Betrachtungsrahmen von Energiekonzepten über das Unternehmen oder das Gebiet hinweg auf übergeordnete Ebenen wie die Kommune oder sogar die Region auszuweiten.

Autorin: NC

Beispiele

LED-Beleuchtung durch Tageslicht und Präsenz gesteuert, Erdwärme-Überträger und Betonkernaktivierung

Die Beschreibung dieser Umsetzungsidee wird in Kürze folgen.

Kraftwerksabwärme in Kombination mit thermisch aktivierter Betondecke und sensorgesteuerte LED Beleuchtung sowie Jalousien (Kühlen und Heizen)

Die benötigte Wärmeenergie wird von der Generator-Abwärme des Rodund-Kraftwerks gedeckt. Zur Kühlung wird das ca. 10°C kalte Kühlwasser des Kraftwerks genutzt.

In die Betonschicht der Verbunddecke sind Heiz- bzw. Kühlkreisläufe eingelassen. So wird Wärme bzw. Kühlung über die Multifunktionsdecke an die Räume abgegeben.

Die LED-Beleuchtung ist tageslicht-und präsenzgesteuert. Die Jalousien sind in Abhängigkeit von der Beleuchtung ebenfalls tageslichtgesteuert.

Autorin: NP

Energie-Verbrauchs-Monitoring

Das automatische Energie-Verbrauchs-Monitoring dokumentiert den Energieverbrauch und dient als Grundlage für mögliche Energie-Einsparungsmaßnahmen.

Autorin: NP

Energetisch optimierte Gebäudehülle und Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung

Die hochwirksam gedämmte Gebäudehülle verringert den Heizwärmebedarf beträchtlich (Passivhaus-Standard).

Die Räume werden durch eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung mit frischer Luft versorgt.

Autorin: NP

Abwärmenutzung des benachbarten Rodund-Kraftwerks

Die benötigte Wärmeenergie wird von der Generator-Abwärme des Rodund-Kraftwerks gedeckt. Zur Kühlung wird das ca. 10°C kalte Kühlwasser des Kraftwerks genutzt.

Autorin: NP

PV-Anlage, Geothermie, Wärmepumpen, Bauteilaktivierungen der Wände und LowTech-Klimatisierung

Geothermie, die PV-Anlagen Wärmepumpen und die Bauteilaktivierung der Wände ergänzen sich optimal.

Die Lüftung und Kühlung des Gebäudes ist LowTech: Zum einen verhindert die Masse der Lehmstampfwände ein schnelles Aufheizen der Räume, dazu wird Frischluft aus dem nahgelegen Kiefernwald durch einen Erdkanal angesogen. Der Sog für die natürlich vorkonditionierte Luft entsteht durch einen Kamineffekt im Atrium, sodass das Gebäude ohne eine aufwendige Klimaanlage auskommt.

Autorin: NP

Stampflehmwände als Temperaturpuffer und LowTech Klimatisierung

Die Lehmstampfwände puffern durch ihre Masse Temperaturdifferenzen ab und integrierte Heizspiralen die von den Wärmepumpen beschickt werden, strahlen bei Bedarf Wärme ab.

Die Lüftung und Kühlung des Gebäudes ist LowTech: Zum einen verhindert die Masse der Lehmstampfwände ein schnelles Aufheizen der Räume, dazu wird Frischluft aus dem nahgelegen Kiefernwald durch einen Erdkanal angesogen. Der Sog für die natürlich vorkonditionierte Luft entsteht durch einen Kamineffekt im Atrium, sodass das Gebäude ohne eine aufwendige Klimaanlage auskommt.

Autorin: NP

Geothermie ohne Wärmepumpe

Die Temperierung des Trockenlagers und der Büroräume erfolgt durch Betonkernaktivierung. Durch die Geothermie Anlage wird Wasser ohne den Einsatz von Wärmepumpen temperiert.

Autorin: NP

Lagertemperierung durch Betonkernaktivierung und alternative Kühlungsformen

Die Geothermie-Anlage in Kombination mit einer Betonkernaktivierung (Boden im Trockenlager, Decken in den Büroräumen) reduziert den Energiebedarf für Heizen und Kühlen um 575.000 kWh pro Jahr.

Bei der Lager-Kühlung wird auf eine Propan-Gas-basierte Kältetechnik gesetzt, die ohne Ozon-Schicht schädigende F-Gase auskommt.

Bei der Transportkühlung wird auf innovative Technologien, die mit Alternativen zu dieselbasierten Lösungen arbeiten, z.B. mit CO2 aus natürlichen Quellen gesetzt. Diese Kühlung stößt 75 % weniger CO2 aus als konventionelle Systeme und setzt weder Stickoxide (NOx) noch Rußpartikel frei. 35 % der LKW-Flotte wurden bereits umgestellt.

Autorin: NP

Hochwirksame Dämmung und Wärmerückgewinnung

Durch hochwirksame Dämmung und Wärmerückgewinnung kann das Unternehmen bedeutende Mengen Energie einsparen.

Abgestimmte Technik: kaltes Nahwärmenetz + PV-Anlagen + Wärmepumpen, Betriebsräume durch kaltes Nahwärmenetz kühlen

Das kalte Nahwärmenetz, die PV-Anlagen und Wärmepumpen ergänzen sich optimal. Zudem kann das kalte Nahwärmenetz auch zur Kühlung der Betriebsräume im Sommer genutzt werden.

Autorin: NP

„Free Cooling“ Kühlung des Gebäudes durch Erdsonden ohne Wärmepumpeneinsatz, Geothermie, Wärmepumpen und PV-Anlage, Energieeffiziente sensorgesteuerte LED Beleuchtung und Sonnenschutz

Beheizt wird das Gebäude durch eine Geothermie-Anlage, welche vortemperiertes Wasser für die hocheffizienten Wärmepumpen bereitstellt. Den Strombedarf für die Wärmepumpe, die Beleuchtung des Gebäudes und für die Computer deckt die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes. Die Kühlung der Büroräume im Sommer erfolgt durch die Nutzung der Erdsonden ohne den Einsatz von Wärmepumpen.

Autorin: NP

Viel Tageslicht und „Free Cooling“

Die Büroräume sind entlang der Nord- und Südfassade angeordnet. Dadurch hat jedes Büro einen hohen Tageslichteinfall. Ein fester, vorgelagerter Sonnenschutz auf der Südseite verringert solare Einträge und blendendes Sonnenlicht.

Das Beleuchtungskonzept kombiniert Tageslicht und künstliche LED Beleuchtung. Sowohl der Sonnen- bzw. Blendschutz als auch die LEDs werden von Sensoren gesteuert. Ziel dieser Steuerung ist es den Einsatz der künstlichen, energieverbrauchenden Beleuchtung möglichst gering zu halten und gleichzeitig eine stetige Helligkeit zu gewährleisten.

Die Kühlung der Büroräume im Sommer erfolgt durch die Nutzung der Erdsonden ohne den Einsatz von Wärmepumpen („Free Cooling“).

Autorin: NP

Fußbodenheizung und energieeffiziente LED Beleuchtung

Eine Fußbodenheizung, sowie kombinierte Heiz- und Kühlgeräte klimatisieren das Gebäude. Die Ausleuchtung der Arbeitsplätze erfolgt durch viel Tageslicht und eine energieeffiziente LED-Beleuchtung.

Autorin: NP

Datenerhebung um Energieeinsparungspotentiale identifizieren

Getrennte Stromzähler helfen Energieeinsparungspotentiale zu erkennen und gezielte Einsparungsmaßnahmen zu ergreifen.

Autorin: NP

Kontinuierliche Optimierung des Energiebedarfs

Unter dem Leitbild „Die beste Energie, ist die nicht verbrauchte“- sind Energieeinsparung, das Vermeiden von Energieverschwendung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien die zentralen Punkte des Energiekonzepts von VAUDE.

Die effiziente Wärmedämmung und das begrünte Dach der Manufaktur als Temperaturpuffer senken den Wärmebedarf der Gebäude.

Die Ausleuchtung der Arbeitsplätze erfolgt durch viel Tageslicht und eine energieeffiziente LED-Beleuchtung.

Autorin: NP

Kombination von PV-Anlage, Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung und thermisch aktivierter Bodenplatte

Beheizt wird das Gebäude durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ist in verschiedenen Bereichen unterschiedlich hoch, abhängig von der Prozessabwärme. Der Strombedarf für die Wärmepumpe wird durch die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes bedient. Auch die Luft der Absauganlage trägt durch Wärmerückgewinnung zur Senkung des Heizwärmebedarfs bei.

Autorin: NP

Heizwärmebedarfs durch Abwärmenutzung senken

Die Wärme-Energiegewinne des Gebäudes aus der Produktion und von den Maschinen werden von der sehr gut gedämmten Hülle (30cm Zellulosedämmung und Dreifachverglasung) zurückbehalten. Auch die Luft der Absauganlage trägt durch Wärmerückgewinnung zur Senkung des Heizwärmebedarfs bei. Zudem ist die Vorlauftemperatur in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich hoch, abhängig von der Prozessabwärme.

Autorin: NP

Wärmepumpe in Kombination mit thermisch aktivierter Betondecke

Kühl- und Heizkreisläufe sind in die 10cm starke Betonschicht der Decke integriert. Die thermisch aktivierte Decke wird von Wärmepumpen mit entsprechend temperiertem Wasser versorgt. So heizt die Betondecke im Winter und kühlt im Sommer. Zudem speichert die Masse des Betons Wärme.

Die gesamte Haustechnik wurde durch die Firma Wagner selbst einfach, robust und gezielt gewählt bzw. geplant.

Autorin: NP

Gut gedämmte Hülle, mechanische Belüftung und viel Tageslicht

Die mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung und die gut gedämmte Gebäudehülle senken den Heizenergiebedarf.

Die großen Fenster versorgen die Arbeitsplätze mit viel Tageslicht.

Autorin: NP

Lagertemperierung durch Bauteilaktivierung der Gründungspfähle – Geothermie ohne Wärmepumpe, PV-Anlage

Die Klimatisierung der Lagerräume wird ohne großen technischen Aufwand von einer Geothermie-Anlage unterstützt: Die Gründungspfähle des Gebäudes enthalten wasserführende Leitungen. Das Wasser, welches durch die Leitungen zirkuliert, kühlt im Sommer die Lagerhalle und sorgt im Winter dafür, dass die Halle frostfrei bleibt. So kann größtenteils auf Klimatisierungsgeräte verzichtet werden.

Überschüssige, nicht anders verwertbare, Lebensmittel werden zur BioGas-Produktion für die eigenen BioGas-LKW gegeben.

Autorin: NP

Intensive Dach- und Fassadenbegrünung kühlen im Sommer das Gebäude

Durch die intensive Begrünung des Dachs und der südlichen Fassade wir der sommerliche Wärmeeintrag in das Gebäude erheblich reduziert. So wird weniger Energie zur Kühlung des Gebäudes benötigt.

Autorin: NP