Die beiden Vorarlberger Gemeinden Wolfurt und Lauterach planen die Entwicklung eines interkommunalen Betriebsgebietes rund um das ÖBB-Terminal am Güterbahnhof Wolfurt. Der Standort wurde in einem Dialogprozess mit den Nachbarkommunen identifiziert.

Beschreibung

Das Betriebsgebiet Neuwiesen wird voraussichtlich rund 34 Hektar umfassen und wird dann das größte interkommunale Betriebsgebiet Vorarlbergs sein. Es ist einer der Standorte, die im Rahmenplan Rheintal Nord als geeignetes Betriebsgebiet identifiziert wurden. Das Areal umfasst Gemarkungsflächen der Kommunen Wolfurt und Lauterach.

Innovation/Wirkung

Die organisatorische Umsetzung der interkommunalen Kooperation erfolgt in einer eigenen Gesellschaft: 2017 erfolgte die Gründung einer Projekt- und Strukturgenossenschaft Wolfurt-Lauterach. Gesellschafter sind die Gemeinden Wolfurt und Lauterach (Anteil je 30 Prozent) sowie zwei regionale Raiffeisenbanken (Anteil je 20 Prozent). Entscheidungen innerhalb der Genossenschaft benötigen ein Quorum von 75%. Damit verfügt jede Kommune über eine Sperrminorität. Nicht zuletzt auf Grund der zersplitterten Eigentumssituation des Plangebietes mit rund 150 Eigentümern hat das Gebiet einen langfristigen Entwicklungshorizont.

Hemmnisse/Erfolgsfaktoren

Zwei Faktoren waren von besonderer Bedeutung für das Zustandekommen der interkommunalen Kooperation: Zum einen die Festlegung als regionales Betriebsgebiet im Rahmen des Gewerbeflächendialogs Projekt Rheintal Nord. Zum anderen die planungsrechtlichen Gegebenheiten: Für das Projekt war die Änderung einer Landesgrünzone notwendig. Landesgrünzonen sind überörtliche zusammenhängende, geschützte und reservierte Freiflächen in der Talsohle des Alpenrheintals und des Walgaus mit besonderer Bedeutung für Naturhaushalt und Landschaftsbild, Landwirtschaft und Naherholung. Ein entsprechend notwendiger flächengleicher Abtausch von Grundstücken in der Grünzone war nur durch ein gemeinsames, interkommunales Vorgehen möglich.

Autor: DZS

Weiterführende Literatur: Gemeinden Wolfurt und Lauterach (2017): Größtes interkommunales Betriebsgebiet soll gemeinsam entwickelt werden. Pressemitteilung 11.12.2017