Das direkt am Seerhein gelegene Areal einer ehemaligen Zeltfabrik konnte auf Grundlage eines integrierten städtebaulichen Planungs- und Handlungskonzepts zu einem modernen Gewerbepark für Handwerk und unternehmensnahe Dienstleistungen weiterentwickelt werden.

Beschreibung

Seit Mitte der 1980er Jahre wurde in Konstanz das Gelände einer ehemaligen Zeltfabrik zu einem Gewerbepark umgestaltet. Teile des ehemaligen Gebäudebestandes sind erhalten worden und werden gewerblich weitergenutzt, wesentliche Teile des Areals sind allerdings freigeräumt und wurden neu erschlossen und neu bebaut. Heute sind dort 170 Unternehmen mit rund 1.300 Beschäftigten angesiedelt. Für die Entwicklung wurde im Rahmen des Modellvorhabens «Stadtökologie und umweltgerechtes Bauen» des Bundesbauministeriums (Stadtökologisch orientierte Wiedernutzung einer Gewerbebrache am Beispiel „Stromeyersdorf“ in Konstanz) in den Jahren 1989-1991 ein integriertes städtebauliches Planungs- und Handlungskonzept erarbeitet (vgl. Universität Stuttgart 1991)

Innovation/Wirkung

Ziel des Projekts, das in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und ihren Gremien durchgeführt wurde, war es, ein Modell zu entwickeln, das den Ansprüchen einer ökologisch orientierten Wiedernutzung einer Gewerbebrache gerecht wird und einen Ausgleich zwischen ökologischen Anforderungen und ökonomischen Interessen erzielt. Die Vermeidung oder Reduzierung von Schafstoffen und Lärmemissionen, die Erhaltung der Grundwasser- und Luftqualität, der Landschafts- und Naturschutz sowie der Schutz von Kultur- und Sachgütern waren dabei ebenso wichtige Themen wie ein schlüssiges Verkehrskonzept, stadtgestalterische Ansprüche an das Gewerbegebiet oder die Abstimmung mit potenziellen Investoren bereits im Vorfeld. Die Wirtschaftsförderung suchte die Unternehmen und Betriebe aus, die nach den Nutzungskriterien für das Gewerbegebiet in Frage kamen (vgl. Hollbach-Grömig 1999: 128).

Hemmnisse/Erfolgsfaktoren

Insgesamt ist im Laufe der Jahre ein Gebiet mit hoher architektonischer Qualität entstanden (sanierte historische Fassaden und moderne Architektur). Besonders die zentrumsnahe. urbane Lage am Wasser sowider Wasserturm Stromeyersdorf mit Konferenzräumen können zu einem positiven Image des Standorts beitragen. In der Summe ist ein sehr hochwertiges Gebiet entstanden, das städtebaulich den hochwertigsten Standort von Konstanz darstellt.

Autor: DZS

Weiterführende Literatur: Acocella Stadt- und Regionalentwicklung (2015): Gewerbeflächenentwicklungskonzept für die Stadt Konstanz, Lörrach/Dortmund/Konstanz. Universität Stuttgart (1991): Modellvorhaben. Stadtökologisch orientierte Wiedernutzung der Gewerbebrache Konstanz-Stromeyersdorf. Beate Hollbach-Grömig (1999): Ökologisch orientierte Wirtschaftspolitik – ein neues kommunales Handlungsfeld, S. 128