Naturnahe Gestaltung von Gebiet und Unternehmensstandort
Beschreibung
Wir erleben aktuell das „sechste große Artensterben“, mit verheerenden Folgen für die Zukunft der Menschheit. Gleichzeitig werden in Deutschland pro Tag knapp 60 ha Fläche versiegelt. Es ist notwendig, die weitere Versiegelung von Flächen auf ein Minimum zu reduzieren und mit fortschreitendem Entsiegeln gegenzusteuern, um möglichst schnell ein „netto Null“ zu erreichen.
Häufig verbindet man Gewerbegebiete mit dem Bild von großen, versiegelten Flächen, wenig grün und einem erhöhten Aufkommen von Emissionen aller Art. Dennoch gibt es auch viele „ungenutzte Restflächen“, die im Sinne einer naturnahen Gestaltung erschlossen werden können. Noch wird allerdings bei der Gestaltung von Gewerbegebieten und Unternehmensstandorten nur sehr selten ein Fokus auf Biodiversität gelegt.
Innovation / Wirkung
Tatsächlich haben Gewerbegebiete ein enormes Potenzial die Natur und Artenvielfalt aktiv zu schützen und einen positiven Fußabdruck im Sinne der Biodiversität zu hinterlassen. Es ist in Zukunft unabdingbar, eine Versiegelung auf ein Mindestmaß zu reduzieren und parallel eine hohe ökologische Wertigkeit umzusetzen. Freibereiche, Abstands-, Dach- und Fassadenflächen sollen begrünt und ökologisch wertvoll gestaltet sein. Wasser, Luft und Boden soll aktiv geschützt werden. Niederschlagswasser soll versickert, gespeichert, genutzt und verdunstet werden, um das Grundwasser zu schützen und Starkregenereignisse abzupuffern. Spezielle Habitate für seltene Arten können mit Hilfe von ExpertInnen kostengünstig und pflegearm etabliert und vernetzt werden (artenreiche Hecken, Nisthilfen, Nahrungshabitate, Feuchtbiotope, …). So können positive Effekte auf Umwelt und Kommune erzielt werden.
All diese Maßnahmen stehen einer Nutzung als Gewerbestandort nicht entgegen. Es geht darum, im Sinne der Biodiversität attraktive Orte zu gestalten. Dies ist durchaus auch mit reduziertem Aufwand möglich und erzielt vielfältige positive Effekte. Selbst eine Kostenersparnis ist bei einer professionellen Gestaltung verglichen mit einer konventionellen Umsetzung möglich.
Hemmnisse / Erfolgsfaktoren
Für die naturnahe Gestaltung von Gewerbegebieten und Unternehmensstandorten sollen entsprechende ExpertInnen von Beginn der Planungen an mit einbezogen werden (z.B. Bodensee-Stiftung). Auch können für Umsetzung und Pflege mögliche Kooperationen mit Umweltschutzverbänden in Erwägung gezogen werden.
Erfolgreiche Konzepte sollten breit kommuniziert werden, sodass bei der Konzeptionierung von neuen Gebieten dieses Wissen direkt nutzbar wird. Eine sinnvolle Clusterung von Gewerbestandorten, kommunale Regularien und / oder gebietsweite Konzepte sind für eine zielgerichtete Umsetzung einer solchen naturnahem Gestaltung hilfreich.
Autorin: NC
Beispiele
Einheimische Pflanzen, auf Dünger und Pestizide wird verzichtet
Die Grünflächen des Gebiet werden unteranderem mit einem heimischen stauden Mix bepflanzt. Zudem wird auf Pestizide und Dünger verzichtet. So wird Raum für Biodiversität im Betriebsgebiet geschaffen.
Autorin: NP
Ca. 10% der Gebietsfläche wird naturnah begrünt
Die naturnahe Begrünung großer Teile des Betriebsgebiets ist ein zentraler Fokus der neuen Impulszone.Hier wird u.a. auf einen Mix aus heimischen Standen gesetzt.
Autorin: NP
Grauwasser-Aufbereitungssystem und getrenntes „Schwarzwasser-System“
Die Beschreibung dieser Umsetzungsidee wird in Kürze folgen.
Nistkästen an den Gebäuden
Die Beschreibung dieser Umsetzungsidee wird in Kürze folgen.
Begrünte Freiflächen für Bienen und Schmetterlinge
Begrünte Freiflächen für Bienen und Schmetterlingen, sowie Nistkästen an Gebäuden laden nicht nur Menschen zum Verweilen im Park 20|20 ein.
Biodiversitäts-Konzept umsetzen: mit einheimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen, intensiv begrüntem Dach mit Teich, Lesesteinhaufen, Insektenhotel
Der ökologische Anspruch des Unternehmens zeigt sich unter anderem in der naturnahen Gestaltung des Firmengeländes:
Der größte Teil der Dachfläche (1.900 qm) des Firmengebäudes ist intensiv begrünt. Die einheimischen Stauden, Sträucher und Bäume, sowie ein Teich bieten Tieren und Pflanzen Lebensraum.
Während des Neubaus und des Umbaus wurde darauf geachtet, vorhandene Baum- und Strauchbestände zu erhalten.
Der Lese-Steinhaufen und das Insektenhotel fördert die Biodiversität auf dem Gelände.
Autorin: NP
begrüntes Flachdach der Manufaktur bietet Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Vögeln; Frühblüher dienen als Insektenfutter; Nistkästen für Singvögel und Fledermäuse
Das 1.500 qm große Flachdach des Manufaktur-Neubaus ist komplett begrünt und bietet so Pflanzen, Insekten und Vögeln Lebensraum. Über 5.000 Frühblüher dienen als Insektenfutter und Nistkästen für Singvögel und Fledermäuse unterstützen heimische Tierarten.
Autorin: NP
Biodiversitäts-Konzept umsetzten
Im Innenhof ist eine Magerrasen-Wildnis entstanden. Der Bachlauf wurde renaturiert und der Löschteich naturnah gestaltet. Die regelmäßige Beseitigung von Neophyten schützt die heimische Flora und Fauna.
Autorin: NP
Naturnahe Gestaltung der Erlebnisgarten-Landschaft mit Teich
Im Hinblick auf den biologischen Anspruch des Unternehmens bietet der großzügige Freiraum durch eine naturnahe Gestaltung Potential die Artenvielfalt des Grundstücks zu steigern
Autorin: NP
Gebäude geclustert bzw. verdichtet angeordnen, um zusammenhängenden Grünraum zu erhalten
Die großzügige Sport- und Spielfläche ist gleichzeitig eine Flächenreserve falls die Arbeitswelt erweitert werden soll. So konzentriert sich die Bebauung in einem Teilbereich des Grundstücks, der zusammenhängende Grünraum wird freigehalten.
Autorin: NP
Naturnahe BIOLAND Gärten mit seltenen regionaltypischen Pflanzen und alten Obstsorten, 3 Bienenvölker, Magerwiese und Beseitigung von Neophyten
Über 6.000 qm Firmengeländes wurde 2016 nach Bioland-Richtlinien für naturnahe Gärten angelegt. Dort gedeihen seltene regionaltypische Pflanzen und alte Obstsorten.
Seit 2017 sind 3 Bienenvölker eingezogen.
Autorin: NP
Einheimische Pflanzen, auf Dünger und Pestizide wird verzichtet
Die Grünflächen des Gebiet werden unteranderem mit einem heimischen stauden Mix bepflanzt. Zudem wird auf Pestizide und Dünger verzichtet. So wird Raum für Biodiversität im Betriebsgebiet geschaffen.
Autorin: NP
Monitoring der Agrothermie-Anlage
Die Auswirkungen auf die Ackerflächen, unter denen die Erdwärme-Kollektoren installiert sind, werden beobachtet.
Autorin: NP